RIGHTS FOR CHILDREN

Die UN-Kinderrechtskonvetion als Chortheaterprojekt mit Kindern, Jugendlichen und einem Schauspieler.

DIE CREDITS

  • Regie und Konzept: Alexander Weise
  • Musik und Komposition: David Schwarz
  • Bühne und Video: Stefano di Buduo
  • Kostüme: Romy Springsguth
  • Autor: Marcel Luxinger
  • Choreographie: Anna Pocher
  • Produktion: Eva-Karen Tittmann und Berta PR/Produktion
  • Pädagogische Beratung: Ela Zorn
  • Diversitätsberatung: Ulrike Düregger
  • Regie-Assistenz: Leonie Venzau
  • Besetzung: Andrei Tacu (Schauspieler), Mamadou Aliou Bah, Emma Damerow, Everston Freudenreich, Nele Finger, Magdalena Grassmann, Ari Hagemann,  Caya Krakor, Karla Kurschat, Romy Kurschat, Thibaud Kurtz, Jim Messmer, Mei Messmer, Bo Römlein, Mika Sander, Amélie Schroeter (Kinder und Jugendliche), David Schwarz, Christian Kohlhaas (Musiker)
  • Für Menschen ab 12 Jahren.
  • Gefördert wird dieses Projekt vom Hauptstadtkulturfonds (HKF).
  • Unterstützt werden wir von unseren Schirmherrinnen  Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und UNICEF Berlin und von Bild hilft e.V. Ein Herz für Kinder“

TERMIN & AKTUELLES

  • WIEDERAUFNAHME Premiere: 19. Mai 2023 um 19 Uhr im Theater im Delphi in Berlin. www.theater-im-delphi.de 
  • Weitere Vorstellungen am 20. und 21. Mai 2023 jeweils 19 Uhr
  • Aufführungsort: Theater im Delphi, Gustav-Adolf-Straße 2, 13086 Berlin

Der Tagesspiegel über „Rights for Children“
„Dass Diversität die Gemeinschaft stärkt, dass das Individuum in einer respektvollen Gruppe gewinnt, macht „Rights for Children“ ganz unmittelbar deutlich. Die völlige Verausgabung der jugendlichen Performer:innen zeigt aber auch, dass die Geduld der nächsten Generation nicht unendlich und die Kraft der nächsten Generation nicht grenzenlos sind.“


Der RBB über „Rights for Children“
„Ist die Welt noch zu retten, lautet die unausgesprochene Frage. Hat die junge Generation eine Zukunft? Die beklemmende Stimmung lockert sich erst beim Schlussapplaus. „Rights for Children“ ist ein kraftvolles Stück mit einer klaren Botschaft: Wer Kinderrechte will, muss aktiv für sie eintreten. (…)“

 

 

TRAILER

 

DAS PROJEKT

Der Regisseur Alexander Weise bringt mit „Rights for Children“ die UN-Kinderrechtskonvention mit
16 Kindern, Jugendlichen und einem Schauspieler auf die Bühne. Das Chorprojekt
nimmt die Unterzeichnung des Dokuments vor 33 Jahren zum Anlass, die von Vertragsstaaten
versprochenen Rechte für Kinder und Jugendliche neu ins Bewusstsein zu rücken und kritisch zu
beleuchten.
Die Inszenierung basiert auf dem Gesetzestext der Konvention selbst, der ergänzt wird durch
Erfahrungen und Fragen der jungen Darsteller*innen, die von ihrer sehr eigenen Realität erzählen. So
besteht der bewusst divers besetzte Chor bei Alexander Weise aus Individuen, die in ihrer
Unterschiedlichkeit sichtbar werden und doch gemeinsam in Verbundenheit mit den anderen agieren.
Als Kontrapunkt steht dem fordernden Chor aus jungen Stimmen der Schauspieler Andrei Tacu
gegenüber, der aus der Distanz einer erwachsenen – vermeintlich überlegenen – Perspektive den Text
befragt und der Unbestechlichkeit der von den Kindern vorgetragenen Konventionen die
Vielschichtigkeit eines komplexen Diskurses entgegensetzt (Text: Marcel Luxinger):
Was sind die Errungenschaften unserer Zivilisation noch wert?
Die 360 Grad Projektionen von Stefano di Buduo setzen die Akteur*innen in einen globalen
Zusammenhang und nutzen dazu Bilder, die unsere Wirklichkeit ebenso abbilden wie Illusionen,
Utopien und emotionale Welten.
Die UN-Kinderrechtskonvention ist die Übereinkunft von bisher 196 Staaten auf Standards im Schutz
von Kindern zu achten. Sie sind kein einklagbares Recht, sondern dienen lediglich als Versprechen. Am
20. November 1989 wurden sie von der UN-Generalversammlung unterzeichnet, wenn auch nicht von
allen Ländern ratifiziert. Aus diesem Grunde findet die Derniere von „Rights for Children“ am 20.
November 2022, dem Jahrestag der Unterzeichnung statt.

KOOPERATIONSPARTNER

SCHIRMHERRINNEN

Lisa Paus

Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Bildnachweis: Bundesregierung/Steffen Kugler

UNICEF – Berlin

UNTERSTÜTZT VON: 

BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“

INHALT

DIE KONVENTIONEN

Die UN-Kinderrechtskonventionen sind wortwörtlich eine Übereinkunft von Staaten sich auf wesentliche Standards bei dem Schutz von Kindern zu verständigen. Hierbei geht es allerdings nicht nur um den Schutz, sondern auch um die Definition von Wert eines Kindes, dem Recht eines Kindes auf Wohlbefinden und Entwicklung, Nicht-Diskriminierung, der Wahrung der Interessen eines Kindes und ihrer Durchsetzung und Teilhabe. 

Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes wurde am 20. November 1989 von der UN-Generalversammlung angenommen und trat am 2. September 1990 in Kraft. Ihm sind bisher 196 Staaten weltweit beigetreten, einige haben die Konvention nicht ratifiziert, unter ihnen die USA.

Sie bedeuten für die Kinder und Jugendlichen weltweit nicht zwangsläufig ein erstreitbares Recht vor Gerichten – das bleibt den jeweiligen Beschlüssen der Staaten selbst überlassen -, sondern die Konventionen dienen ihnen lediglich als ein Versprechen, als eine Verheißung, vielleicht auch als eine Verpflichtung der Verantwortlichen, diesen elementaren Schutz den Kindern und Jugendlichen zukommen zu lassen.

Artikel 14: Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit

(1) Die Vertragsstaaten achten das Recht des Kindes auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit.

Artikel 6: Recht auf Leben

 (1) Die Vertragsstaaten erkennen an, dass jedes Kind ein angeborenes Recht auf Leben hat.

(2) Die Vertragsstaaten gewährleisten in größtmöglichem Umfang das Überleben und die Entwicklung des Kindes.

An dem Abend wird sich ein Spannungsfeld für die Zuschauenden einstellen, in dem jede vorgetragene Konvention unterschiedlich als Forderung, Wunsch, Standard, Traum oder Utopie wahrgenommen werden kann. Was ist aus den Versprechungen, die sich die ältere Generation durchaus erkämpft hat, geblieben?  Können solche Versprechen überhaupt noch abgegeben werden im Angesicht drohender Krisen?

Artikel 15: Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit

(1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes an, sich frei mit anderen zusammenzuschließen und sich friedlich zu versammeln.

(2) Die Ausübung dieses Rechts darf keinen anderen als den gesetzlich vorgesehenen Einschränkungen unterworfen werden, die in einer demokratischen Gesellschaft im Interesse der nationalen oder der öffentlichen Sicherheit, der öffentlichen Ordnung (ordre public), zum Schutz der Volksgesundheit oder der öffentlichen Sittlichkeit oder zum Schutz der Rechte und Freiheiten anderer notwendig sind.

Wir werden uns mit den Kindern und Jugendlichen auf die Suche machen: Wo finden wir uns in den Konventionen zusammen? Was teilen wir, was trennt uns?  Was treibt uns alle an? 

Artikel 22: Flüchtlingskinder

 (1) Die Vertragsstaaten treffen geeignete Maßnahmen, um sicherzustellen, dass ein Kind, das die Rechtsstellung eines Flüchtlings begehrt oder nach Maßgabe der anzuwendenden Regeln und Verfahren des Völkerrechts oder des innerstaatlichen Rechts als Flüchtling angesehen wird, angemessenen Schutz und humanitäre Hilfe bei der Wahrnehmung der Rechte erhält.

Die Konvention dient als inhaltliches und sprachliches Sprungbrett für ihre eigenen Geschichten und Erlebnisse. Sie können ihre Fragen an die Welt oder ihre Verlorenheit in dieser Welt bündeln und Raum geben. 

Artikel 8: Identität

(1) Die Vertragsstaaten verpflichten sich, das Recht des Kindes zu achten, seine Identität, einschließlich seiner Staatsangehörigkeit, seines Namens und seiner gesetzlich anerkannten Familienbeziehungen, ohne rechtswidrige Eingriffe zu behalten.

(2) Werden einem Kind widerrechtlich einige oder alle Bestandteile seiner Identität genommen, so gewähren die Vertragsstaaten ihm angemessenen Beistand und Schutz mit dem Ziel, seine Identität so schnell wie möglich wiederherzustellen

Artikel 12: Berücksichtigung des Kindeswillens

(1) Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern.

DER SCHAUSPIELER ALS ANTIPODE

Bleibt es bei der bloßen Forderung ohne an die Möglichkeit einer Umsetzung zu suchen? Und wie soll ein individuelles Recht mehr Recht eingeräumt werden als anderen? Reicht eine Identitätszugehörigkeit zu einer Gruppe aus, um bloße Berechtigung zu erfahren? – Andrei Tacu wird sich mit dem von Marcel eigens für „Rights for Children“ geschriebenen Text diesen reflektierenden, distanzierenden Fragen stellen. Welchen Stellenwert hat – im Angesicht zahlreicher, existenzbedrohender, weltweiter Krisen – ein Wert an sich und inwieweit sind wir davon bedroht uns zu verlieren in einem Dschungel der Beliebigkeit. 

SCHAUSPIELER

Andrei Viorel Tacu

Andrei Viorel Tacu ist ein schweizerisch-rumänischer Schauspieler und Autor. Nach dem Studium der Betriebswissenschaft, Soziologie und Philosophie an der Universität Zürich genoss er seine Schauspielausbildung am renommierten Max Reinhardt Seminar in Wien. Nach ersten Gastengagements am Burgtheater in Wien und am Schauspielhaus Bochum war er ab 2016 festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Düsseldorf. Ihn begleitet eine intensive künstlerische Freundschaft mit dem Regisseur Evgeny Titov, zuletzt in der Erfolgsinszenierung Hexenjagd am Schauspielhaus Düsseldorf. Weitere Arbeiten dort waren Mercutio in „Romeo und Julia“ (Regie: Bernadette Sonnenbicheler) in Kleist´s „Michael Kohlhaas“ unter der Regie von Matthias Hartmann Wenzel von Tronka, sowie als Ampleforth in George Orwells „1984“  in der Regie von Armin Petras

Seit 2019 ist er freischaffender Schauspieler und war unter anderem im von Jan Bonny inszenierten, kontrovers diskutierten Tatort Schwarzwald „Ich habe im Traum geweinet“ in der männlichen Hauptrolle als Dr. David Hans zu sehen.  Zur Zeit steht er in einer Hauptrolle für die zweite Staffel der Erfolgsserie „Lu von Loser“ vor der Kamera.

Foto: Sandra Then

KIDS

Mika Sander

Caya Krakor

Über sich selbst:
Schon zum zweiten Mal darf ich Alexander Weise als Mitglied seines Ensembles zur Verfügung stehen. Schon zum zweiten Mal steht dabei das Individuum im Mittelpunkt der Arbeit. 

Mir als Teil einer Gruppe von Menschen, deren Lebensgrundlage seit Jahrzehnten diskutiert wird wie die Sonntagszeitung, ist es dabei ein besonderes Anliegen, für die Rechte und Interessenten junger trans* Menschen einzustehen – ein Kampf, der zusehends schwerer und kräftezehrender wird. Der allein schon lange nicht mehr zu gewinnen ist. Umso wichtiger daher die Zusammenarbeit aller Menschen, die unter den bestehenden Machtverhältnissen leiden; deren Rechte mit Füßen getreten und nahezu überheblicher Ignoranz keinerall Achtung geschenkt wird. Finta, people of color, Kinder: wir alle müssen zusammenarbeiten, um die Hürden zu überwinden, die uns seit Jahren in den Weg gestellt werden. 

Ich bin fest überzeugt: es ist ein Kampf, der zu gewinnen ist. 

Über die Konvention: 

Greta Thunberg, Malala Youfaszai, X González –  junge Menschen der Generation Z bewegen die Welt. Obwohl wir es nicht müssen sollten. Nicht können sollten. Das Versagen der uns Vorausgegangen zwingt uns dazu, aufzustehen und laut zu werden; für die uns in den Kinderrechtskonventionen zugesicherten Rechte zu kämpfen. 

Und trotz allem – Gehör finden wir selten. Unser tagtägliches Aufbegehren wird von den Menschen, sie uns unserer Lebensgrundlage bemächtigen, als kindliche Unwissenheit, Naivität abgestempelt. Trotz allem werden wir, die Leidtragenden, nicht ernstgenommen. Die Konvention, so gut sie auch gemeint sei, scheitert im tagtäglichen Leben an verschiedensten Stellen. 

Es wird Zeit, das unser Kampf ernstgenommen wird. Sonst frisst die Revolution erneut ihre Kinder. 

Mei Messmer

Nele Finger

Über sich selbst:

Auf stetiger Suche nach Wegen der Selbstexpression bin ich nun das erste Mal in Berührung mit dem Theater gekommen. In Verbindung mit für uns relevanten Themen wird uns eine Stimme gegeben, die bisher vielleicht sogar verwehrt geblieben ist.  

Dieses Projekt verleiht einem die Kraft unserer Generation stellvertretend die selbe Möglichkeit zu geben. 

Über die Konvention:

Die Theorie der UN-Kinderrechtskonvention soll für Kinder weltweit eine Grundlage für Sicherheit, Schutz und ein Leben darstellen, das vor jeglichen Eingriffen, die die eigene Person negativ beeinträchtigen, geschützt ist.

Die Realität sieht oft anders aus.

Sobald von den Rechten Gebrauch gemacht werden muss wird weg gesehen. 

Das Kind steht allein da. Wer glaubt ihm? Wer schreitet ein?

Wozu ein Versprechen, das nicht ernst gemeint ist? 

 

 

Amélie Schroeter

Jim Messmer

Bo Römlein

Über sich selbst:

Neugier treibt mich an. Ich interessiere mich für Mode, Kunst, neue Medien und noch vieles mehr. Meine besonderen Leidenschaften gelten Afrika, Menschen und fremden Kulturen.

Jetzt nach dem Abitur steht für mich der Wechsel nach Berlin an. Dass ich dadurch außerdem die Gelegenheit habe, bei diesem spannenden Projekt mitzumachen, finde ich großartig. 

Über die Konvention: 

Für mich ist die UN-Kinderrechtskonvention, obwohl sie ein wichtiges Dokument zu Orientierung darstellt, leider im Alltag vieler Kinder ein wenig beachtetes Dokument. 

Meistens sind Rechte und Interessen von Kinder genau solange relevant bis sie keinen Imagegewinn mehr bei der Bevölkerung im Wahlalter erzielen oder zwischen wirtschaftliche und machtpolitische Interessen geraten. Aufgrund dieser gesellschaftlichen Tatsache scheint ein Appell obsolet und doch fühlt es sich für mich richtig an zu sagen: Wir sind alle Kinder, Kindeswohl ist unser aller Wohl. 

Ari Hagemann

Über mich:

 

Ich mache gerade eine Ausbildung zum Tiermedizinischen Fachangestellten. Auch ich war im vorherigen Projekt von Alexander Weise dabei und freue mich auch dieses Mal wieder dabei zu sein. In meiner Freizeit verbringe ich viel Zeit mit meinen Freunden, gemeinsam Musik spielen oder Dungeons and Dragons. 

 

Über die UN-Kinderrechtskonvention:

 

Das wichtigste Kinderrecht für mich ist das Recht des Kindes gewaltfrei aufzuwachsen. Da ich selbst Opfer von sowohl körperlichem als auch psychischem Missbrauch bin, wünsche ich mir, dass es mehr Aufklärung in Schulen gibt, die Kinder früh aufklären, dass die Verhältnisse in denen sie zum Teil aufwachsen nicht normal sind und etwas dagegen getan werden kann und muss. 

Emma Damerow

Über mich selbst:

Ich glaube, dass ich im Theater alles sein kann. Für mich ist es ein Ort an dem wir groß denken und sein können. Ich tanze seit ich drei Jahre alt bin und habe später auch angefangen das Theater und das Spielen zu entdecken und zu einem wichtigen Teil meines Lebens werden lassen. Das Theater lässt mich suchen und manchmal auch finden. Es lässt mich leise schreien, laut flüstern und freier tanzen. In den letzten zwei Jahren, habe ich viel am Theater gemacht und dazu gelernt. Ich konnte u.a. in der WABE bei dem Stück »Das Ende von Eddy oder wer hat meinen Vater umgebracht« (Regie: Alexander Weise) mitspielen. Momentan studiere ich Dramaturgie an der HMT Leipzig.

Über »Rights for Children«:

Kind sein. Etwas, das uns alle verbindet, wir alle waren mal Kind oder wollten es zumindest sein. Und trotzdem sind es am Ende die Kinder, die in diesem System oft hinten angestellt werden. Ich glaube und hoffe, dass wir mit unsrem Stück »Rights for Children« eine große Sichtbarkeit generieren können. Sichtbarkeit von Kindern und Ihren Rechten, dass unsere Zukunft nicht egal sein darf und wir dafür aufstehen werden.

 

 

Magdalena

Über sich selbst und die Konvention:

„Hallo, ich bin Magdalena. Ich gehe in die Schule mit meinen Freunden.

Meine Mutter sagt:

Die UN-Kinderrechtskonvention sichert mein Leben und meine Zukunft. Aber es geht nicht von allein. Man muss den Behörden, der Gesellschaft die Abweichungen von den Kinderrechten erst aufzeigen und dann für die Umsetzung kämpfen. Da muss sich noch einiges ändern.“

 

Thibaud Kurtz

Souleymane „Everston“ Freudenreich

Über mich:

Mein Name ist Souleymane Freudenreich  und bringe mich aktiv in meiner Freizeit in gemeinnützige Arbeit ein.

Dieses Projekt ist mein erstes mit Alexander Weise und es ist mir eine Ehre ein Teil dieses Projekt zu sein.

Kinderrechte:

Ich habe sehr früh angefangen mich gemeinnützig zu engagieren, es hat mir viel Freude bereitet, Kinder und Jugendliche zu motivieren und zu fördern in ihren Stärken. Es ist mir aufgefallen dass an denn wichtigsten stellen gespart wird wie zum Beispiel in Förderung der Kinder und Jugendlichen, sie werden unsere Zukunft sein und Formen.

Mamadou Aliou Bah

Karla & Romy Kurschat

TEAM

Alexander Weise – Regie/Bühne/Konzept

Der Schauspieler und Regisseur Alexander Weise erhielt bereits vor seiner Ausbildung an der
Westfälischen Schauspielschule Bochum eine musikalische Ausbildung als C-Kirchenmusiker, in der er
u.a. Chöre dirigierte. Zur Chorleitung fand er durch seine Begegnung mit Ulrich Rasche 2009 an der
Volksbühne Berlin zurück. In zahlreichen weiteren Arbeiten mit Sprechchören neben Ulrich Rasche u.a.
mit Karin Henkel und Cornelia Crombholz war es sein Ziel, auch und gerade im Rahmen der chorischen
Arbeit, den persönlichen Zugang der Darsteller*innen zu den Texten zu finden, um im Chor jede*n
einzelne*n in der Gemeinschaft sichtbar werden zu lassen. 2017 & 2019 wurden die Inszenierungen
„Die Räuber“ und „Das große Heft“ (Regie: Ulrich Rasche) zum Theatertreffen
eingeladen. „Rights for Children“ ist nach „Das Eddy Projekt“ seine zweite Regiearbeit, in der er erneut
die Zusammenarbeit von einem Chor junger Darsteller*innen mit professionellen Künstlern flankiert. 

Foto: Elena Zaucke

David Schwarz – Musik und Komposition

David Schwarz hat Filmmusik, klassisches- und Jazzklavier in München, Jerusalem, Potsdam-Babelsberg und Weimar ( u.a. bei Leonid Chizhik) studiert. Konzertreisen u.a. mit dem Goethe-Institut führten ihn nach Israel, Italien, Lettland, Frankreich, Großbritannien und in die Schweiz.

In den letzten Jahren hat er vor allem durch seine Chor- und Vokal Kompositionen auf sich aufmerksam gemacht, die u.a. im Vatikan sowie an vielen namhaften Schauspielhäusern im In- und Ausland (Schauspielhaus Zürich, DT Berlin, Staatstheater Darmstadt uvm.) von Laien- als auch Profichören aufgeführt wurden. Er selber sieht sich als Vermittler zwischen den Welten von Profi und Amateurmusikern sowie ernster- und populärer Musik.

Mit Alexander Weise hat er bereits am EDDY – Projekt sowie am Theater Magdeburg („Antigone und Ödipus“ und „die Präsidentin“) zusammengearbeitet. Sie entwickelten dort eine einzigartige Methode das Sprechen im Chor organisch mit der Musik miteinander zu verschmelzen.

Christian „Koli“ Kohlhaas – Musiker

Von Thüringen in die ganze Welt – wäre die Kurzform einer nunmehr schon über 20 jährigen musikalischen Entwicklung des Posaunisten, Multiinstrumentalisten, Live- und Studiomusikers und Pädagogen Christian „Koli“ Kohlhaas. Bis 2011 war Weimar die Stadt der Wahl, nicht nur wegen des Musikwissenschaft/Kulturmanagement- und Jazz-Studiums, sondern auch wegen der Nähe zu Erfurt, der Homebase von Clueso mit dem er von 2002 bis 2015 hunderte Konzerte gespielt hat. Seit 2011 lebt Koli in Berlin und ist mitlerweile wohl auch richtig angekommen. Musikalisch liegen die Schwerpunkte seit je her im Pop, Hip-Hop und in elektronischer Musik. Aber am Ende des Tages geht es ihm darum, die Posaune auszupacken und mit Freunden eine gute Zeit zu haben. Mit diesen Künstlern und Bands scheint ihm das bis heute mehr als gelungen zu sein: Afrob, Apparat, Beat´n Blow, Clueso, FlowinImmo, Floyd Pepper, Hundreds, Moop Mama, Mo´ Blow,      Mr. Bugslow, Pentatones, The Butlers, Ya Puso la Marrana,  Yeah but Now, und einige mehr.

From Thuringia to the whole world – would be the short version of more than 20 years of musical development of the trombone player, multi-instrumentalist, live and studio musician and teacher Christian „Koli“ Kohlhaas. Until 2011, Weimar was the city of choice, not only because of musicology / cultural management and jazz studies, but also because of the proximity to Erfurt, the home base of Clueso with whom he played hundreds of concerts from 2002 to 2015. Since 2011 he is living in Berlin and feels morer and more at home and also more familier with the scene. Musically, the main focus has always been on pop, hip-hop and electronic music. But at the end of the day, he wants to pick the trombone and have a good time with friends. With these artists and bands he still seems to have done well: Afrob, Apparat, Beat’n Blow, Clueso, FlowinImmo, Floyd Pepper, Hundreds, Moop Mama, Mo´ Blow, Mr. Bugslow, Pentatones, The Butlers, Ya Puso la Marrana , Yeah but Now, and some more.

Stefano di Buduo –  Video/Bühne

Stefano Di Buduo ist ein deutsch-italienischer Video-Künstler, Dokumentarfilmer und Fotograf. Nach dem Studium der Arts and Sciences of the Digital Performance an der Università La Sapienza in Rom, wo er im Jahr 2008 auch die Multimediafirma AESOPSTUDIO gründete, haben ihn seine Projekte nach Frankreich, Portugal, Dänemark, Polen, Argentinien, Brasilien, USA, China, Indien, Iran und immer wieder nach Deutschland und Italien geführt. Ab 2005 war er viele Jahre als Multimedia-Künstler für das Stadtraumprojekt Città Invisibili (Unsichtbare Städte) des italienischen Teatro Potlach engagiert, mit Gastspielen in vielen Städten Europas, Asiens und Lateinamerikas. 2009 schuf Di Buduo die virtuelle Unterwasser-Welt für das vielfach ausgezeichnete Stück 20.000 Meilen unter dem Meer (nach Jules Verne/Teatro Potlach). Es folgten Video-Installationen und Video-Mappings im Rahmen von internationalen Festivals und Events wie z. B. »Vision of Odin« in Holstebro/Dänemark, »Incubatio« im Museo Nazionale Svevo von Manfredonia/Italien sowie das Video-Mapping an der Metrostation Battistini in Rom.

Mit den Regisseurinnen und Regisseuren Donald Berkenhoff, Yael Ronen und Brit Bartkowiak, sowie mit dem Ausstatter und Regisseur Wolfgang Menardi verbindet ihn eine kontinuierliche Zusammenarbeit. Zuletzt arbeitete er am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Berliner Ensemble, den Münchner Kammerspielen, am Stadttheater Ingolstadt und am Schauspiel Hannover. In der Spielzeit 19/20 erarbeitete er am Thalia Theater das Videodesign für die Uraufführung von (R)Evolution – Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert, inszeniert von Yael Ronen. Am Gorki wirkt er in Death Positive – States of Emergency mit.

Anna Pocher –  Choreographie

Tanzausbildung in Klassischem und Modernem Tanz an der „Scuola  Susanna Egri Turin/Italien. Fortbildung bei Jean Cebron, Linn Simonson, Ruth Currier,  Dominic de Fazio  Actor’s Studio (Los Angeles), Joshi Oida, Ariadne Mnouchine „ Theatre du Soleil“ Paris, „Odin Teatret“ bei Eugenio Barba Holstebro Dänemark. Künstlerische Ausbildung an dem Gymnasium Accademia Albertina/Turin. Tänzerin in Italien u.a. beim Teatro Regio, Teatro Nuovo 1970/1980. Dozentin an der Westfälische Schauspielschule Bochum 1990/2006, Lehrkraft für besondere Aufgabe, Studiengang Schauspiel an der Folkwang  Universität der Künste Essen Werden 2006/2019. Mitglied des Tanztheater von Reinhild Hoffmann Theater am Goetheplatz Bremen/ Schauspielhaus Bochum 1981/1995. Choreographie für die Bochumer Symphoniker, u.a. für das Schauspielhaus Bochum und Opernhäuser sowie Festivals und Musiktheater in Deutschland und Österreich. Seminare für Darsteller in Deutschland, Frankreich und Italien und in „Nonverbale Körpersprache“ an der Klinik Witten/Herdecke. Tanztheater Choreographie an der u.a. „Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch/Berlin, Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“/Leipzig, „Bayerische Theaterakademie“/München, an der Ruhr Universität Bochum. Performance u.a. in dem Ausstellungsprojekt des Bochumer Künstlerbundes in der Psychiatrische Klinik Bedburg Haus, so wie im Kunstmuseum Bochum.Darstellerin in dem Stück: “After Work“ in der Spielzeit 2020/2021 im Schauspielhaus Bochum/Kammerspiele.-Seit 2002 Feldenkrais Practitioner, Ausbildung bei Mia Segal-Seit Juli 2021 Mietglied des BKB-Bochumer Künstlerbund e V.

Marcel Luxinger –  Autor

Marcel Luxinger, geboren und aufgewachsen in Zürich. Abitur, Studium (Rechtswissenschaften) und unterschiedliche Tätigkeiten. Ab 1997 eigene Projekte in Zürich, 2000 Übersiedlung nach Hamburg, seit 2001 in Berlin. Autor, Dramaturg und Regisseur an verschiedenen Theatern  (u.a. Hebbel-am-Ufer Berlin, Staatsschauspiel Dresden, Staatstheater Stuttgart, Theater unterm Dach Berlin, Schauspielhaus Hamburg, Theater Erlangen), Drehbücher. Ab 2005 Dramaturg und Mitglied des Leitungsteams am schauspielfrankfurt, weiterhin Projekte. Ab Sommer 2009 freier Autor, Regisseur und Dramaturg.

Eigene Stücke: u. a. »Sieben Schritte zur Selbstauflösung« (Staatsschauspiel Dresden), »Fahrstuhl zum Bankrott« (Schauspielhaus Bochum), »Tell the Truth« (Theater Basel) und Romanbearbeitungen, zuletzt Kafkas »Das Schloss« und Thomas Manns »Zauberberg. Positionen am Abgrund« (beide schauspielfrankfurt). Regelmäßige Zusammenarbeit mit den RegisseurInnen Lilli-Hannah Hoepner, Friederike Heller, Tomas Schweigen und Anja Gronau. Gründer der »Compagnie für präemptive und nachhaltige Auseinandersetzung« (PNAC), eingeladen zum Impulse-Festival und dem Festival Politik im freien Theater.

Eigene Inszenierungen: »Think Tank (Versionen I-IV)« (Theater unterm Dach Berlin), »Kriech oder: Orientierungshilfe für den Wertekompass« (Hebbel-am-Ufer) und »Die Quelle: G8 leicht gemacht« (schauspielfrankfurt/Hebbel-am-Ufer), »Das Haus sagt« (Wort- und Klangcollage, schauspielfrankfurt), »Bondage« (TiF/Staatsschauspiel Dresden). Bearbeitungen: Canettis »Die Blendung« (Theater Graz), Houellebecqs »Elementarteilchen« und Wilsons »Die Illuminaten« (beide TiF/Staatsschauspiel Dresden). Kuratierung der Uraufführungs-Reihe »re-classified« für das Schauspielhaus Bochum (2009/10).  Literaturstipendiat der Stiftung Herrenhaus Edenkoben und Librettostipendiat der Jürgen-Ponto-Stiftung.  Gemeinsam mit dem tunesischen Performance-Kollektiv ›Yemina‹ entstand 2016 basierend auf Genets ›Die Zofen‹ das Stück UNTER UNTERDRÜCKERN (Werkstattproduktion: Theater unterm Dach, Berlin). Für das New Yorker United Solo Festival 2017 entstand, gemeinsam mit Andrea Goldman, der Monolog »From the Heartland of Nausea«. Die Produktion KABALE + LIEBE V. HINTEN (Text und Regie: Marcel Luxinger) wurde als Werkstattproduktion im Sommer 2018 im Rahmen des Performing Arts Festival 2018 aufgeführt.

Romy Springsguth –  Kostüme (Beratung)

Romy Springsguth, geboren in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), studierte Bühnenbild, Kostümbild und Szenografie an der Kunsthochschule Berlin Weissensee bei Prof. Peter Schubert und Roland Schimmelpfennig und schloss ihr Studium 2006 mit ihrer Diplominszenierung an der Volksbühne Berlin ab. Romy Springsguth arbeitet als freischaffende Bühnenbildnerin und Kostümbildnerin für internationale Schauspiel- Musiktheater- Tanz- und Filmproduktionen und entwarf in den vergangenen Spielzeiten Bühnenbilder, Räume und Kostüme für Inszenierungen u.a von Richard Maxwell/ New York City Players (Theater Basel/ Abrons Art Center New York/ TFANA New York), Bernhard Mikeska, Ludger Engels, Phil Hayes, Ramin Gray, Dennis Schwabenland, Joachim Schlömer, Annalena Fröhlich, Julia Lwowski – Musiktheaterkollektiv Hauen & Stechen sowie für Ulrich Rasche („Sieben gegen Theben / Antigone“- Schauspiel Frankfurt, „Das grosse Heft“ – Staatsschauspiel Dresden- eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2019, „Elektra“ – Residenztheater München u.a.) Bei der Berliner Internetsitcom „Torstrasse intim“ (Regie: Daniel Regenberg) sowie beim Kinospielfilm „Alle reden übers Wetter“ (Regie: Annika Pinske) war sie für das Szenenbild (art director) zuständig. Produktionen u.a. am Schauspiel Frankfurt, Residenztheater München, Staatsschauspiel Dresden, Staatsoper Stuttgart, decoratelier Bruxelles, Sophiensäle Berlin, Ballhaus Ost Berlin, Dampfzentrale Bern, Abrons Art Center New York/ TFANA New York, Theater Basel. Regelmässig arbeitet Romy Springsguth auch in diversen künstlerischen Kollaborationen der Film- und Theaterszene der Schweiz (u.a. VORORT, Fröhlich/Gao, Kämpf/Urweider/ Schwabenland) und ist festes Mitglied der in der Schweiz und Brüssel basierten Tanz- und Performancecompany deRothfils/ Annalena Fröhlich.

Eva-Karen Tittmann – Produktion

Eva-Karen Tittmann, Kulturmanagerin, Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft sowie Zertifikat Management – Marketing – Kommunikation. Von 2001 bis 2008 Gesellschafter-Geschäftsführerin der act Media Support GmbH (Produktionsdienstleistungen für Film und Veranstaltungen) und  seit Juli 2007 als Einzelunternehmerin unter dem Label „MANAGEMENT für KULTUR“ tätig. Gründungvorstand des Laft Berlin, von 2006 bis 2011 Vorstand und Schatzmeisterin, seit 2008  Mitglied beim iTi Deutschland. In Berlin sowie überregional und international als Produktionsleiterin tätig. Aktuell u.a. mit Thorsten Lensing, Ingrid Lausund, Milo Rau / International Institute of Political Murder, Thierry Mousset, das Grand Théâtre Luxembourg und die CyberRäuber Berlin, Beatrix von Pilgrim, Malte Schlösser und Vanessa Stern. Beratungstätigkeit für das Performing Arts Programm Berlin im Bereich Strategien, Existenzgründung und Abrechnung.

Nora Gores – PR

Nora Gores ist seit 2009 als Pressereferentin tätig. Zunächst leitete sie die Abteilung für Kommunikation im Ballhaus Naunynstraße, das unter der künstlerischen Leitung von Shermin Langhoff weit über die Grenzen von Berlin hinaus bekannt wurde. Später machte sie sich unter dem Label kunst-PR-ojekte selbstständig und kommuniziert seit dem für zahlreiche Theater-, Performance-, Tanz- und Ausstellungsprojekte der freien Szene in Berlin.
Zudem ist Nora Gores als Trainerin, Beraterin und Mediatorin tätig und denkt dabei mit zahlreichen Menschen darüber nach, wie zusammenarbeiten gelingen kann, was eine gute Leitung im Blick haben sollte und wie man Konflikte klären kann. Mehr Informationen finden sich unter www.noragores.de und www.kunst-PR-ojekte.d

Ela Zorn – Pädagogische Betreuung

Ulrike Düregger – Diversitätsberatung

Lennart Berger Produktion/Abwicklung 

Leonie Venzau – Regie-Assistenz

FOTOS

PRESSE

Der Tagesspiegel über  „rights for Children“

Lasst mich leben: Theater als Schutzraum und Zukunftslabor

Vor über 30 jahren wurde die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert. Das Theaterprojekt „Rights for Children“ von Regisseur Alexander Weise prüft, ob sie noch zeitgemäß ist und wie es um ihre Umsetzung steht. Von Sina Möst

„Ich will leben Leute, bitte lasst mich endlich leben.“ Händeringend, die Arme gehoben, steht Regisseur Alexander Weise auf der Bühne. Danach ist es erst einmal still im Raum, bis er die Spannung löst. Weise tritt von der Bühne und bittet die Darsteller:innen die Szene zu wiederholen. „Ich will leben Leute, bitte lasst mich endlich leben.“ Die 15 Kindern und Jugendlichen sprechen seine Worte nicht nach, sondern bringen sie nur mittels ihrer Körpersprache zum Ausdruck. Ihre Sensibilität erzeugt eine Gänsehaut, auch bei Weise selbst. Über Monate haben die Darsteller:innen zwischen sieben und 25 Jahren mit ihm geprobt und ihr Stück „Rights for Children“ entwickelt, sich selbst und die anderen, ihre Wünsche und Rechte immer besser kennengelernt. Ohne Hierarchien treten auf, sie setzen die UN-Kinderrechtskonvention um, künstlerisch und im Umgang miteinander.

„Die Vertragsstaaten achten die in diesem Übereinkommen festgelegten Rechte und gewährleisten sie jedem ihrer Hoheitsgewalt unterstehenden Kind ohne jede Diskriminierung unabhängig von der Rasse, der Hautfarbe, dem Geschlecht, der Sprache, der Religion, der politischen oder sonstigen Anschauung, der nationalen, ethnischen oder sozialen Herkunft, des Vermögens, einer Behinderung, der Geburt oder des sonstigen Status des Kindes, seiner Eltern oder seines Vormunds.“ (Artikel 2, 1)
Der formelle Gesetzestext ist bewusst Teil der Performance. Seine Verwendung macht klar: Die Rechte der Kinder werden hier unverhandelbar eingefordert. Von den Erwachsenen. Das hier ist kein Kinderspiel.

„Nein!“ Schauspieler Andrei Tacu, der einzige Erwachsene auf der Bühne schleudert seine Sätze heraus, als würde er kräftig mit der Faust auf den (Stamm)tisch hauen. Auf der Bühne ist er der Gegenspieler des jungen Ensembles. Desillusioniert zählt er Beispiele des Versagens der Menschheit auf und gibt hemmungslos unausgesprochene egoistische Ansichten der Erwachsenen von sich (Text: Marcel Luxinger). Der Mensch sei halt von Grund auf bösartig: „Bedauerlich, dass man mit dieser negativen Energie nicht heizen kann.“

Was sind die Vorstellungen und Versprechen noch wert in einer Welt, die gerade so im Umbruch ist? Diese Frage stellte sich Alexander Weise im Zuge der Pandemie, als eine Welle des Hinterfragens geltenden Rechts und seiner Umsetzung, Deutschland erfasste. Tacus desillusionierenden Passagen steht die Einheit des hoffnungsvollen Chores der Kinder und Jugendlichen gegenüber, dei auch einzeln in expressiven Monologen auftreten.

Diese Passagen sind an persönliche Erfahrungswerte der Jugendlichen geknüpft, wodurch sie das Publikum auf emotionaler Ebene abholen. Die Darsteller:innen legen ihre privaten Gefühle und Gedanken in ihre Stimmen. Ari sieht darin seine Stärke, er hat seine Leidenschaft im Gesang gefunden. Ari verarbeitet beim Singen all seine Gefühle, aber auch seine Traumata. In seiner Kindheit wurde er Opfer häuslicher Gewalt und sowohl körperlich als auch sexuell und psychisch misshandelt. Die Musik hat ihm geholfen seine Vergangenheit zu verarbeiten.

In seinem Monolog beschäftigt sich Ari mit dem Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Er war nicht verpflichtet das zu tun, er wollte es. Die Auseinandersetzung damit war nicht leicht für ihn: „Zuhause bin ich allein mit dem Text und laufe Gefahr mich in meinen Gedanken zu verlieren.“ Die Proben erlebt der 21-Jährige hingegen als angenehm und sie breiteten ihm Freude: „Auf der Bühne ist alles in neutraler Spannung, konzentriert auf die Körpermitte, das bringt dich in deinen persönlichen und sicheren Headspace.“ Die Gruppe würde eine entscheidende Rolle für dieses Empfinden spielen, erzählt er, denn unter den Jugendlichen haben sich durch die gemeinsame Theaterarbeit innige Freundschaften und ein vertrautes Verhältnis aufgebaut.
Berlin hat ihr die Freiheit geschenkt, nach der sie sich lange sehnte. Besonders genießt sie den „Dualismus aus verloren gehen und sich dabei selbst finden und stärken.“. Auf dem Dorf war es nicht möglich unbeachtet zu bleiben, das störte Caya. In ihrer Kindheit und Jugend fühlte sie sich nach ihrem Outing als trans Person auf ihre Sexualität reduziert. Die Theaterbühne möchte sie nutzen, um ihre Geschichte zu erzählen. Als Alexander Weise ihr die Möglichkeit bot, einen Teil ihres Monologes selbst zu schreiben, nahm die 21-Jährige sofort an. Ihre Kernaussage: „Unser Leidensweg ist menschengemacht durch die bestehenden Gesetze.“ Dass trans Menschen automatisch an sich selbst leiden würden, sei ein fataler Irrtum.

Auch Aliou möchte mit seiner Teilnahme bei „Rights for Children“ eine klare Message setzten. Der 16-Jährige ist vor zehn Monaten gemeinsam mit seinem Onkel aus Guinea nach Deutschland gekommen und wurde durch seine Schule auf das Projekt aufmerksam. Theater und Tanz haben für ihn eine besondere Bedeutung: Sie verbinden ihn mit seinem Heimatland. In Guinea ist vor allem der Tanz ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Weise erkannte diesen persönlichen Bezug Alious und fördert seine Stärke der Übertragung von Emotionen durch dynamische, kraftvolle Bewegungen als sein Ausdrucksmittel. Mit seinem Monolog möchte Aliou auf die Themen Flucht und Migration aufmerksam machen. Er fordert Toleranz und Respekt der Gesellschaft und sein Recht auf ein sicheres Leben in Deutschland. 

https://www.tagesspiegel.de/kultur/lasst-mich-leben-theater-als-schutzraum-und-zukunftslabor-8868688.html

rbb-Kultur Radio über die Uraufführung 

„In Alltagskleidung schlendern sie über eine leere Tanzfläche – 15 Kinder und Jugendliche, eine Gruppe, die diverser kaum sein könnte: Die jüngsten sind 7, die ältesten 24 Jahre alt. Sie sind groß und klein, hell- und dunkelhäutig, straight und trans, behindert und nicht behindert.

Und alle haben ein Leuchten in den Augen, wenn sie auf die Kinderrechtskonvention verweisen: „Ich habe das Recht, eine Staatsangehörigkeit zu erwerben. – Ich habe das Recht, meine Eltern zu kennen und von ihnen betreut zu werden. – Ich habe das Recht auf Leben!“ Selbstbewusst fordern sie ihre Rechte ein. Sie sprechen mal abwechselnd, mal im Chor. Zwei Musiker, die am Rand der Spielfläche sitzen, geben den Rhythmus vor. (…) Auf der Bühne steht den euphorischen Kindern und Jugendlichen ein Erwachsener gegenüber, der andere Töne anschlägt. „Die historischen Zeitfenster, während denen tatsächlich und wirkungsvoll Macht zugunsten der Machtlosen eingesetzt wurde, sind meistens nur kurz geöffnet“, sagt er düster. „Immer geht die größte Gefahr von denen aus, die eigentlich für die Sicherheit verantwortlich sein sollten. So ist es im Staat, wenn sich die politischen Spitzen gegen die eigene Bevölkerung wenden. Und so ist es auch mit den Kindern. Ihre schlimmsten Gegner sind die Alten.“ Schnell wird klar, dass auf der Bühne ein Gegensatz konstruiert wird: auf der einen Seite die hoffnungsfrohen jungen Leute – auf der anderen ein komplett desillusionierter alter Mann. „Der Mensch ist kein einzigartiges und individuelles Wesen mehr“, klagt er, „sondern eine Ansammlung von mehr oder weniger definierbaren Eigenschaften, mit denen sich das Ausmaß der erlittenen Diskriminierung genau feststellen lässt.“ Der Mann fordert die Kinder und Jugendlichen heraus – doch das ist nicht der Kern der Produktion. Wichtiger ist, wie die jungen Leute miteinander umgehen, wie sich aus den so unterschiedlichen Individuen eine Gruppe bildet. Alexander Weise arrangiert sie als kraftvollen Chor. Er ist ein Spezialist für rhythmisches Sprechen und hat schon Chöre in Inszenierungen von Ulrich Rasche inszeniert, die zum Theatertreffen eingeladen wurden. In „Rights for Children“ laufen die jungen Akteurinnen und Akteure immer wieder wild durcheinander, um dann stehenzubleiben und sehr akzentuiert die Kernbotschaften zu rufen: „Ich habe ein Recht auf Leben! – Ich habe ein Recht auf Leben!“. Der Ton wird im Verlauf der Inszenierung immer dringender.

Doch auch leise gesprochene Sätze haben große Wirkung: „Jedes vierte Kind leidet an chronischer Unterernährung. – Alle sechs Sekunden stirbt ein Kind an vermeidbaren Ursachen. – Alle sieben Minuten stirbt ein Jugendlicher an den Folgen von Gewalt.“

Man kennt solche Statistiken, doch wenn sie von Kindern und Jugendlichen gesprochen werden, wirken sie spürbar wie eine Anklage. Das chorische Sprechen wird zum Gesang: „Hast Du auch dieses Gefühl im Bauch? Fühlst du es auch? Wir sitzen hier auf einem Pulverfass. Es hat sich einiges angestaut…“

Die Euphorie des Anfangs ist verflogen, auch die jüngsten auf der Bühne blicken mit ernsten Gesichtern ins Publikum. Ist die Welt noch zu retten, lautet die unausgesprochene Frage. Hat die junge Generation eine Zukunft? Die beklemmende Stimmung lockert sich erst beim Schlussapplaus. „Rights for Children“ ist ein kraftvolles Stück mit einer klaren Botschaft: Wer Kinderrechte will, muss aktiv für sie eintreten.“

Tagesspiegel (Vor-)Kritik vom 3. November 2022

https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/der_morgen/archiv/20221110_0600/kultur_aktuell_0710.html

Theaterpodcast (51) – Christine Groß und Alexander Weise über den Chor

15. November 2022. In der Antike ein konstitutives Element der Tragödie, spielte der Sprechchor ab der Aufklärung mit ihrer Betonung des Subjektiven nurmehr eine untergeordnete Rolle. Im 20. Jahrhundert wurde er mit den historischen Avantgarden neu entdeckt und mit Regisseuren wie Erwin Piscator oder Bertolt Brecht populär.

Profession Chorleiter:in

Die Aufmärsche der Nazis ließen ihn in Deutschland verdächtig werden und erst Einar Schleef machte den Chor wieder salonfähig. Mit der Textflächen-Dramatik einer Elfriede Jelinek ist das Chorische eng verbunden. Nach der Wende ließ sich polyphon diskutieren, was nach dem Scheitern einer Gemeinschaftsutopie noch oder wieder verbindet und wie sich ein ‚Wir‘ auf Gemeinsames einigt. Regisseur:innen wie Marta Gornickà und Volker Lösch, Herbert Fritsch oder René Pollesch, Ulrich Rasche oder Nicolas Stemann halten das Chorische hoch.

Wie sie Sprache gestalten und Chöre für Regisseur:innen wie Karin Henkel, René Pollesch oder Ulrich Rasche einstudieren, erzählen Christine Groß und Alexander Weise im Theaterpodcast #51. Beide arbeiten als Chorleiter:innen – eine Profession, die erst seit kurzem mehr Aufmerksamkeit erfährt.

Vom Ich zum Wir

Christine Groß leitet unter anderem die Chöre für René Pollesch und stand 1990 im „Faust“ von Einar Schleef in Frankfurt am Main auf der Bühne. Der Chor-Avantgardist ließ alle mitmachen, die sich meldeten – mit den „letzten Gurken“arbeite er, so zitiert ihn Christine Groß. Alexander Weise war schon zu Schulzeiten Chorleiter in der Kirchenmusik und studierte dann Schauspiel. Er arbeitet mit Ulrich Rasche und lässt mit „Rights for Children“derzeit eine Gruppe junger Laien die UN-Kinderrechtskonvention auf die Bühne bringen.

Ob man im Chor sein Ich zugunsten des Wir aufgeben muss und inwiefern man sich der Partitur unterordnet, ist ebenso Thema im Theaterpodcast wie die Frage, welche Dynamiken sich in den Chören von Laien und professionellen Schauspieler:innen ergeben.

https://nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=21683:theaterpodcast-51-christine-gross-und-alexander-weise-ueber-den-chor&catid=1877&Itemid=62

Die TAZ über die Uraufführung

Die Bedrohung lauert

Die Performance „Rights for Children“ im Theater im Delphi stellt den Rechten von Kindern schlechte Zukunftsaussichten entgegen

VON KATRIN BETTINA MÜLLER

Es gibt sie, die Kinder und die Jugendlichen, ein bunt gemischter, inklusiver Haufen, der zwischen den Zuschauerreihen hin und her wie das Herbstlaub im Wind über die Bühne des Theaters im Delphi wirbelt, dabei im Chor und einzeln die Rechte der Kinder deklamiert. Und es gibt ihn, den Grantler, den Miesepeter, den großen Pessimisten im kleingemusterten Anzug, der bei seinen langen Monologen vor sich auf den Boden starrt, die Hände hinter den Rücken geklemmt. Ein Mensch, der sich nicht freuen kann. Und der auch, wenn er behauptet, noch immer ein Kind zu sein, sich so steif bewegt, als wäre er nie eins gewesen.

„Rights for Children“ ist eine Performance, die aus diesem Gegensatz gestrickt ist. Auf der einen Seite hat der Regisseur Alexander Weise mit einer großen Gruppe junger Menschen die Erklärung der Rechte der Kinder, wie sie von der UN-Kinderrechtskonvention im November 1989 verabschiedet wurde, erarbeitet. Die beiden Musiker David Schwarz und Christian Kohlhaas geben ihnen einen Takt vor, der erst mit leisen, eher tippelnden Schritten daherkommt, aber bald an Fahrt aufnimmt und an Dringlichkeit gewinnt. Obwohl die Sprache der rechtlichen Vorgaben sachlich und unpersönlich ist, scheint durch die Rhythmisierungen und Sprechweisen bald hindurch, dass sie eben nicht eine Realität beschreiben, sondern auf einen Mangel reagieren, auf Situationen, in denen Kinder nicht geschützt waren, wie etwa auf der Flucht aus einem kriegszerstörten Land.

So reicht in einer Szene, in der ein Junge die Rechte zum Schutz vor sexueller Ausbeutung, Missbrauch und vor pornografischer Darstellung zitiert, dass sie von den kläglichen Tönen eines Kinderliedes, „Hänschen klein ging allein“, begleitet wird, um die Vorstellung in die Richtung von missbrauchten, mit ihrem Unglück alleingelassenen, von ihren Eltern nicht beschützten Kindern zu bewegen. Was man weiß über die realen Verbrechen an Kindern, schwingt so oft mit.

Es gibt aber auch schöne Momente, in denen die Inszenierung aus diesem bedrückenden Raum ausbricht. Etwa wenn ein kleines Mädchen die Vereinbarungen der Vertragsstaaten zitiert und dabei die Gesten eines strengen Vaters parodiert, dann öffnet sich kurz ein Blick auf ein humorvolles Verhältnis zwischen Kindern und Erwachsenen.

Passioniert pessimistisch

Der einsame Erwachsene (Andrei Tacu) aber, der ihnen in der Inszenierung mit doch etwas sehr lang geratenen Monologen (Text Marcel Luxinger) entgegentritt – die jungen Per­for­me­r:in­nen müssen so lange in die Ecken verschwinden und ausharren –, lässt Humor eher vermissen. Er ist klug, er nervt ganz schön, er weiß viel und häuft in seinen Reflexionen ein Versagen der Moral und der Vernunft in der Geschichte der Menschheit auf das nächste.

Er könnte fast eine Figur von Thomas Bernhard sein, mit solcher Leidenschaft wühlt er sich in die Belege für weitere schlechte Aussichten. Das Regelwerk der „Rights for Children“ geht seinen Worten gegenüber im Rauch der Schlachten auf, mit denen letztlich jede Macht sich verteidigt, auch wenn ihr Unrecht zum Himmel schreit.

Apropos Himmel: Das Theater im Delphi ist in einem ehemaligen Kinosaal in Berlin-Weißensee untergebracht. Über der Bühne und den Zuschauern wölbt sich eine Decke, die Stefano di Buduo mit Projektionen von Wolken, Wasser, farbigen Explosionen und einmal auch symbolischen Friedenstauben bespielt. Das passt in seiner Abstraktion zum Anspruch der Allgemeingültigkeit der Kinderrechte. So weit funktioniert das ganz gut.

Und doch wünscht man sich manchmal, die Kids und Teenies, die hier für viele Wochen der Proben zusammenkamen und Schulferien dafür opferten, hätten etwas mehr eigene Geschichten und Zugänge zu dem allgemeinen Stoff einbringen können.

https://taz.de/!5891923/

Im Gespräch mit… Alexander Weise, „Rights for Children“

Am 20. November 1989 unterzeichnete die UN-Generalversammlung die UN-Kinderrechtskonventionen. Wenn diese über 30 Jahre später mit Kindern und Jugendlichen als Chorprojekt auf die Bühne kommt, glaubt man kaum, wie lebendig ein solcher Grundlagentext sein kann. Barbara Hoppe sprach mit dem Initiator und Regisseur von “Rights for Children”.

Feuilletonscout: Wie kamen es zu der Idee, den Gesetzestext der UN-Kinderrechtskonvention in einem Chorprojekt zu inszenieren?
Alexander Weise: Nach meinem letzten Projekt „Das Ende von Eddy oder Wer hat meinen Vater umgebracht“ von Édouard Louis hab ich wieder nach einem Stoff gesucht, den Kinder, Jugendliche und eben auch erwachsene, professionelle Schauspieler:innen gemeinsam auf die Bühne bringen können. Ein Stoff, der aktuell ist und was mit der Lebenswirklichkeit unserer auseinanderdriftenden Welt zu tun hat. Irgendwie hab´ ich nicht das richtige gefunden. Über den Gedanken, was Werte, Versprechen oder Grundsätze überhaupt noch für eine Gültigkeit haben, tauchte bei meiner Suche die UN-Kinderrechtskonvention auf, die ja etwas ist, auf das sich alle einigen können. Nach dem Motto: Hauptsache den Kindern geht es gut. Aber als ich mir vorgestellte, wie diese Worte aus den Mündern von Heranwachsenden live auf einer Bühne klingen würden, gemeinsam, alleine, dann wieder im Chor mit Musik und Tanz, da wusste ich: das muss auf die Bühne! Allerdings mit einem Gegenüber, einem Schauspieler, der aus der erwachsenen Perspektive heraus das Thema befragt. Ich war froh darüber, dass der Autor Marcel Luxinger uns einen Text extra hierfür geschrieben hat. Und das Projekt war geboren.

Feuilletonscout: Sie stellen in Ihrem Pressetext die zentrale Frage: „Was sind die Errungenschaften unserer Zivilisation noch wert?“. Was sind sie Ihrer Meinung nach wert bzw. noch wert?
Alexander Weise: Für mich persönlich sind sie sehr viel wert und sollten unbedingt verteidigt, aber auch immer wieder befragt, hinterfragt und weiterentwickelt werden. Ich bin aufgewachsen, in dem Glauben, dass die Menschheit sich weiterentwickelt. Nach vorne. Heute wird schon das oft als naiv abgetan. Meine Beobachtung ist allerdings, dass sich das Erreichte zu häufig selbst seziert, weil es missbraucht, vernachlässigt oder gar nicht mehr als eine Errungenschaft angesehen wird. Ständig wird das Trennende in den Vordergrund gestellt. So dass ständig auch Krieg herrscht. Im Netz, auf der Straße, im Beruf, in der Schule, im Fernsehen und schließlich nun auch real für uns in Europa. Ein Krieg, der diese Werte gerade sehr existentiell in Frage stellt. Es herrscht auch ein Krieg der Generationen. Wir, die ältere Generation, verteidigen unsere Pfründe gegenüber einer in der Minderheit befindlichen, jüngeren, deren Zukunft in vielerlei Hinsicht in Gefahr scheint. Im Gegensatz zu mir wachsen die Kinder und Jugendlichen heute nicht mehr in diesem positiven Glauben auf, den ich gerade beschrieben habe, sondern in einer Welt voller Risiken und katastrophalen Zukunftsaussichten mit Umweltzerstörung, Pandemien und Kriegsangst. Das zeigt mir: Hier geht eindeutig etwas verloren. Und da möchte ich mich mit „Rights for Children“ auf die Suche danach machen, was.

Feuilletonscout: Sie haben sich mit dem Text der UN-Kinderrechtskonvention ein komplexes Thema gesucht. Erfahrungsgemäß sind Gesetzestexte auch nicht einfach formuliert. Wie sind Sie vorgegangen, um das Verstehen zu erleichtern?
Alexander Weise: Ehrlich gesagt, haben die Kinder und Jugendlichen ganz schnell kapiert, was da steht und konnten es auch sehr schnell mit ihrer Lebenswirklichkeit in Verbindung setzen. Ich habe mit jedem Wort versucht ihnen deutlich zu machen, dass diese Konvention ein Versprechen an sie ist. Wenn also ein Kind „Die Vertragsstaaten“ oder „Die Rechte“ sagt oder „Ich habe ein Recht auf Bildung“ dann wird es direkt persönlich, wenn sie es als ein Geschenk von uns an sie ansehen, verinnerlichen und veröffentlichen. Plötzlich sehe ich diese Menschen mit all ihren Wünschen und Hoffnungen vor mir und die Texte werden lebendig, gerade auch in der Gemeinschaft des Chores oder wenn sie dazu tanzen. Im Laufe des Abends untersuchen die Kids einzelne Konventionen auch kritisch, indem sie die Sprache mit ihrer sehr eigenen Energie in den Raum stellen. Die Zuschauenden können es direkt abgleichen mit der Wirklichkeit. Und genau diese Rezeption macht es so spannend und berührend.

Feuilletonscout: Wo haben Sie die Chormitglieder und die anderen Mitwirkenden gefunden?
Alexander Weise: Einige haben bereits beim Eddy-Projekt mitgemacht, andere habe ich mit der Hilfe der Theaterpädagogin Gabriele Zorn gefunden. Wieder andere einfach über einen Post in den sozialen Medien.  

Feuilletonscout: Wie haben die Kinder, die bei dem Projekt mitmachen, reagiert? Gab es Fragen, Anregung, Kritik, Verwunderung, Möglichkeiten der Mitgestaltung….
Alexander Weise: Interessant war, dass wirklich niemand verwundert war. Allen war sofort klar, worum es hier geht und hatten Bock. Gerade auch aus der Erfahrung des Lockdowns heraus. Eine Konvention lautet „Ich habe ein Recht auf Leben“. Da zieht es mir immer die Schuhe aus, wenn die Kids es herausbrüllen. In einem Teil, in dem die Kinder und Jugendlichen eher monologisch auftreten, habe ich darauf geachtet, dass ihre Texte mit ihnen jeweils etwas zu tun haben. So haben sie sich auch mit eigenen Ideen und selbst geschriebenen Texten eingebracht. Ihre individuelle Geschichte soll dadurch sichtbarer werden. Ansonsten denken, fühlen, reden immer alle gemeinsam mit! Mit Unicef Berlin haben wir kleine Filme gedreht, in denen die Kids zu den Konventionen befragt werden. Da sind sehr persönliche Beiträge entstanden. Danke nochmal an Unicef.

Feuilletonscout: Welche Herausforderungen galt es in der Umsetzung zu meistern?
Alexander Weise: Die große Herausforderung ist, dass der Gesetzestext ein persönlicher, gelebter wird. Die Kids sprechen nicht nur, sondern tanzen auch, bewegen sich, sie agieren im Chor oder haben auch ganz alleine Monologe. Das alles passiert in einem recht großen Raum, dem  Theater im Delphi. Dafür müssen wir proben, und immer wieder Dranbleiben, damit die Energie sich aufbaut – den Raum ausfüllt und bleibt. Es braucht Geduld und Neugier. Und die Kids machen das großartig. Und das ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Sie sind (das ist ganz bewusst so gesetzt) ja keine Schauspieler:innen oder angehende Darsteller:innen, die ihre Karriere starten. Sie sind einfach Kids mit Persönlichkeit. Und das ist mir auch wichtig. Ich will ja keine neuen Stars heranzüchten, die dann Krasses leisten. Das passiert sowieso viel zu oft und ist nicht gerade förderlich.

Feuilletonscout: Wie darf man sich das Zusammenspiel des Chores, des Schauspielers Andrei Tacu und der 360°-Projektion konkret vorstellen?
Alexander Weise: Der Schauspieler Andrei Tacu wird tatsächlich hauptsächlich getrennt zu den Kindern und Jugendlichen auftreten, im Wechsel. Diese Trennung und unterschiedliche Herangehensweise ist wichtig, da sie die Wirklichkeit der Interessen der Generationen wiederspiegelt. Wie die beiden Welten zusammenkommen werden, möchte ich noch nicht verraten. Es soll ja spannend bleiben.
Die Spielfläche befindet sich im eigentlichen Zuschauerraum des Theaters im Delphi unter der gewölbten, hohen Decke, einer Kuppel. Hierauf werden die Bilder von Stefano di Buduo projiziert, wie ein Himmelszelt, unter dem wir uns als Menschen alle befinden.

Feuilletonscout: Gibt es etwas, das an dieser Aufführung anders ist als das, was Sie bisher gemacht haben (z.B. Ort, Teilnehmende, Zusammenarbeit usw.)
Alexander Weise: Bei jedem Projekt, das ich mache, ist immer einiges anders. Das ist ja das Tolle an künstlerischer Arbeit. Hier ist vor allem besonders, dass die Gruppe der Teilnehmenden sehr heterogen und divers ist. Das fängt schon mit dem Alter an. Wir haben Kinder dabei die sind 7/8, ein Teilnehmer ist 24. Auch habe ich noch nie einen Text inszeniert oder gespielt, der extra für den Abend geschrieben wurde. Das ist sehr spannend, weil man ja nicht weiß, wie der Text dann tatsächlich aussieht und klingt. Und meine Arbeit wurde bisher noch nicht von Schirmherrschaften begleitet. Es ist schön, diese Unterstützung durch Lisa Paus (Bundesministerin für Frauen, Familie und Senioren) und Unicef Unterstützung von Beginn an zu erfahren. Auch die Podiumsdiskussion, die den Theaterabend am 11.11.22 nach der Vorstellung flankiert ist etwas, was ich noch nie gemacht habe. Hier sprechen Politiker:innen und Menschen aus der Praxis, die unter dem Eindruck der Vorstellung sind von ihren Erfahrungen und tauschen sich öffentlich aus und diskutieren.

Feuilletonscout: Ab welchem Alter empfehlen Sie den Besuch der Veranstaltung?
Alexander Weise: Ich denke ab 12 Jahren ist es gut. Aber er richtet sich unbedingt oder sogar gerade an Erwachsene.

Feuilletonscout: Sie arbeiten schon seit einigen Jahren mit Sprechchören für Theaterinszenierungen. Auch mit „Das Eddy-Projekt“ hatten Sie sich schon früher ein nicht gerade einfaches Thema gesucht. Was fasziniert Sie an dieser Art der kreativen, interdisziplinären (Zusammen-)-Arbeit mit diesen Themen?
Alexander Weise: Ich möchte mich sehr direkt mit Kunst und dem Leben auseinandersetzen. Oft habe ich den Eindruck, wir bewegen uns zu viel in unseren Blasen und Elfenbeintürmen. Schützen uns, weil wir bestimmte Themen einfach ausklammern. Aber die Themen bestimmen uns alle. Wie gesagt: Mich interessiert bei allem Trennenden das Verbindende, auch in der Wahl der Mittel von Musik, Sprache und Körper. Aber auch in der Begegnung von professionellen Künstler:innen mit jungen Menschen. Ich erlebe immer wieder wie bereichernd das für alle ist.

Feuilletonscout: Füllen Sie mit diesen aktuellen Themen eine Lücke, indem Sie -ich nenne es mal Bildung –künstlerisch umsetzen und damit bewusst von einer Oberflächlichkeit wie wir sie in vielen sozialen Medien finden, abrücken?
Alexander Weise: Klar, diese Art der Begegnung ist Bildung. Nicht nur für die Kids, sondern für alle, die sich an dem Prozess beteiligen. Eben auf einer direkten und sinnlichen Art. Viele Kinder und Jugendliche schaffen es nicht mehr 10 Minuten nicht zu zappeln, nicht ungeduldig zu werden, sich zu fokussieren. Natürlich liegt das auch an dem zu starken Gebrauch der sozialen Medien. Aber nicht nur. Sie werden oft zu sehr unter Druck gesetzt, alles Mögliche zu leisten neben der Schule. Bei anderen Dingen werden sie dagegen gar nicht gefordert. Hier andere Schwerpunkte zu setzen erweitert absolut den Horizont und fast immer gehen die Kids anders aus so einem Projekt heraus, als sie hereingekommen sind. Es passiert nicht selten, dass sie neue Freunde finden. Oder eben Menschen kennenlernen, mit denen sie bisher überhaupt keinen Kontakt hatten. Das gilt auch für die Schauspieler:innen und Musiker:innen.

Feuilletonscout: Was ist das schönste Feedback für Sie?
Alexander Weise: Wenn ich höre: Wow, waren die toll. Oder: Ich war die ganze Zeit dran. Oder: Der Abend hat mich noch einige Zeit begleitet.

Feuilletonscout: Gibt es schon Pläne für ein neues Projekt?
Alexander Weise: Ja, auf jeden Fall möchte ich die Arbeit mit den Kids im Zusammenspiel mit professionellen Künstler:innen weiterführen. Da schlummert schon eine Idee, aber das ist noch nicht spruchreif. Wir planen auch eine Wiederaufnahme 2023 bzw. Gastspiele in der einen oder anderen Stadt. Das wäre natürlich toll. Und ich werde 2023 am Stadttheater Fürth ein Jugendstück mit Schauspieler:innen und Laien inszenieren. Da freu ich mich schon sehr drauf.

Vielen Dank für das Gespräch, Alexander Weise!

 

 

ÜBER DAS EDDY-PROJEKT:

„(…) Der Chor (von Alexander Weise) ist weder eine Ansammlung disparater Individuen noch eine faschistoide Masse, sondern tatsächlich Chor, und was für einer! Menschen, die deshalb mit einer Stimme sprechen, weil sie ein gemeinsames Anliegen haben. Sie schreien nicht, sie argumentieren, und sie sprechen exzellent. Man
versteht jedes einzelne Wort – und auch den Sinn. Wie der Chor in Antigone das berühmte ‚Ungeheuer ist viel doch nichts ungeheurer als der Mensch‘ spricht, ist allein schon einen Besuch der Aufführung wert. Der Chor (…) eine Sensation.“ – Gabi Hift über den Chor in „Antigone und Ödipus“ , Nachtkritik

„Alexander Weise inszeniert die Romane als eine Art Entwicklungsroman: zunächst der Jugendfuror, dann das erwachsene Begreifen. Und zwar im Berliner Kulturzentrum Wabe, im der Plattenbauten des Ernst-Thälmann-Parks unweit der Neobiedermeierkieze von Prenzlauer Berg und Friedrichshain. Ein Ort also zwischen Arbeiterklasse und Bildungselite, den beiden Polen von Édouard Louis‘ Biografie. Im ersten Teil lässt Weise vier junge Schauspieler:innen und fünf jugendliche Laien chorisch auf Eddys Klagegesang los, auf all die plastischen Beschreibungen von Armut und Brutalität, seinem Kratzen an der Oberfläche, bis es blutet und seine Wut, sein Trotz, sein Selbstmitleid hemmungslos wird. Entsprechend steigern sich die neun Spieler:innen zuweilen bewegend, mitunter exaltiert in den Text, während David Schwarz am Rand mit Loops und Gitarren einen treibenden Sound entwickelt. Auf der achteckigen zentralen Spielfläche gehen sie im Kreis um vier Neonröhren in der Mitte, ein leeres Zentrum. (…) Indem Weise nie illustriert, sondern den Text in den Mittelpunkt stellt, ihn rhythmisiert, in den stärksten Momenten Klangskulpturen baut, entgeht der Abend jeder Pädagogik-Falle. Weil sich die Spieler:innen die Texte zuwerfen wie Bälle, schält sich das Allgemeine der Coming-out- und Coming-of-Age-Geschichte heraus. (…) Der zweite Teil ist hochkonzentriertes Kopfkino. Alexander Fehling – in späteren Vorstellungen übernehmen Jonathan Berlin, Michael Rotschopf und Franz Hartwig wirkt wie ein Hamlet, verwundert, nachdenklich, wütend, der von seinem Vater nicht lassen kann und jetzt versucht, ihm verspätet Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ein Schmerzensmann, in dem es immer noch gärt und der als Aufsteiger die Leiden seiner Herkunftsklasse trägt. Man hängt an seinen Lippen, die oft eigenwillige Pausen schmerzhaft dehnen, um einen Perspektivwechsel deutlich zu machen. Bei ihm hat die Abrechnung mit Frankreichs Politik nichts Polemisches, sondern etwas Folgerichtiges. Gerade weil Fehling die Gedanken so allmählich aus sich herausschält, wirkt der Schlusssatz auf unheimliche Weise konsequent: ‚Ich glaube, was es bräuchte, das ist eine ordentliche Revolution.‘“ – Georg Kasch über „Das EDDY-Projekt“ in der Nachtkritik

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Allgemeine Geschäftsbedingungen und Teilnahmebedingungen der Veranstaltung

Veranstaltung

09./11./12./19./20.11.22

Veranstalter

„Berta PR/Produktion“

  1. Allgemeines

1.1. Diese Allgemeinen Geschäftsbedingungen („AGB“) gelten für die Teilnahme und den damit zusammenhängenden Ticketverkauf für obenstehende Veranstaltung, ausgerichtet durch den obenstehenden Veranstalter. Abweichende Geschäftsbedingungen des Teilnehmers haben keine Gültigkeit.

1.2. Der Veranstalter behält sich Änderungen und Ergänzungen dieser Reglungen vor. Mögliche Änderungen und Ergänzungen erhalten Gültigkeit durch die Veröffentlichung auf dieser Internetseite oder auf der Veranstaltungsseite www.rightsforchildren.de

  1. Anmeldung und Vertragsschluss 

2.1. Die Anmeldung zur Teilnahme an der Veranstaltung ist ausschließlich über die Konferenz Management Plattform des Veranstalters oder persönlich am Veranstaltungsort möglich.

2.2. Der Veranstalter gibt mit den auf der Website gemachten Angaben ein Angebot für den Abschluss eines Kaufvertrages ab. Der Teilnehmer nimmt sein Angebot für den Abschluss eines Kaufvertrages an, indem er den Bestellvorgang vollständig durchführt und in der letzten Bestellmaske auf den Button „Anmeldung abschließen“ klickt. Die wirksame Annahme des Angebots durch den Teilnehmer setzt voraus, dass der Teilnehmer in der Bestellmaske alle erforderlichen Felder ausgefüllt (jeweils durch „*“ gekennzeichnet) und diese AGB akzeptiert hat.

2.3. Der Vertrag über die Teilnahme an der Veranstaltung kommt erst zustande, nachdem der Veranstalter die Anmeldung gegenüber den Teilnehmern schriftlich via E-Mail bestätigt hat. Änderungen und/oder Ergänzungen des Vertrages bedürfen der Schriftform. Dies gilt gleichfalls für die Aufhebung der Schriftformklausel. 

  1. Preise

3.1. Der in der Teilnahmebescheinigung genannte Preis ist der Endpreis und gegenüber dem Teilnehmer verbindlich.

3.2. Alle Preise enthalten soweit erforderlich die fällige Umsatzsteuer.

3.3. Sofern Sonderpreise für Ermäßigungen (Studenten, Mitglieder bestimmter Organisationen usw.) gewährt werden, ist dies ebenfalls gesondert ausgewiesen. Werden keine Ermäßigungen ausgewiesen, können diese auch nicht gewährt werden. Die Ermäßigung ist unter Vorlage eines ordnungsgemäßen Nachweis (Studentenausweis, Bestätigung der Universität, Angabe der Mitgliedsnummer) zu gewähren. Der Nachweis muss vor Beginn der Veranstaltung erbracht werden. Kann der Nachweis nicht erbracht werden, muss zu Beginn der Veranstaltung vom Teilnehmer die Differenz aus dem Vollpreis und dem ermäßigten Preis nachentrichtet werden, damit er zutrittsberechtigt ist.

  1. Zahlung

4.1 Die Zahlung erfolgt über die jeweils auf der Website angegebenen Wege. Sämtliche Preise sind unverzüglich bei Vertragsschluss fällig und spätestens am Veranstaltungstag.

  1. Widerrufsrecht 

5.1. Widerrufsbelehrung

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Widerrufsrecht:
Ist der Teilnehmer Verbraucher im Sinne des § 13 BGB kann er seine Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (z. B. Brief, E-Mail) widerrufen. Hierzu besteht die Möglichkeit, unter Angabe der Ticket-ID eine E-Mail zu senden. Die Teilnehmer nutzen hierzu die folgenden Kontaktdaten:

Berta PR/Produktion, Senefelderstrass 4, 10437 Berlin

Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform, jedoch nicht vor Vertragsschluss und auch nicht vor Erfüllung der Informationspflichten des Veranstalters gemäß Art. 246 § 2 i. V. m. § 1 Abs. 1 und 2 EGBGB sowie den Pflichten gem. § 312g Abs. 1 Satz 1 BGB i.V.m. Art. 246 § 3 EGBGB. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.

Widerrufsfolgen:
Im Falle eines wirksamen Widerrufs sind die beiderseits empfangenen Leistungen zurückzugewähren und ggf. gezogene Nutzungen (z. B. Zinsen) herauszugeben. Kann der Teilnehmer die empfangene Leistung sowie Nutzung (z. B. Gebrauchsvorteile) nicht oder teilweise nicht oder nur in verschlechtertem Zustand zurückgewähren bzw. herausgeben, hat er der Veranstalter insoweit Wertersatz zu leisten. Verpflichtung zur Erstattungen von Zahlungen müssen innerhalb von 30 Tagen erfüllt werden. Die Frist beginnt für den Teilnehmer mit der Absendung der Widerrufserklärung und für den Veranstalter mit deren Empfang.

Ende der Widerrufsbelehrung
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5.2. Das Widerrufsrecht erlischt vorzeitig, wenn der Veranstalter mit ausdrücklicher Zustimmung der Teilnehmer vor Ende der Widerrufsfrist mit der Leistungserbringung beginnt oder die Teilnehmer die Leistungserbringung selbst veranlassen. 

  1. Rücktritt/Storno

Ein Storno oder Rücktritt vom Ticketkauf ist nicht möglich.

  1. Leistungen

7.1. Der Umfang der vertraglichen Leistung im Rahmen der Veranstaltung ergibt sich aus den Informationsunterlagen den Angaben auf der Veranstaltungswebseite, gegebenenfalls vorhandenen Anmeldeformularen und der Teilnahmebestätigung des Veranstalters. Bei Widersprüchen und in jedem Fall ist die Leistungsbeschreibung in der Buchungsbestätigung ausschlaggebend.

7.2. Werden Leistungen nicht vertragsgemäß erbracht, hat der Teilnehmer Anspruch auf Abhilfe. Mängel müssen unverzüglich angezeigt werden. Ansprüche auf Rückerstattung der Teilnahmegebühr aufgrund offensichtlich nicht vertragsgemäß erbrachter Leistung, sind innerhalb von 14 Tagen nach Abschluss der Veranstaltung geltend zu machen.

7.3. Der Veranstalter behält sich das Recht vor, in Ausnahmefällen einen Ersatzreferenten zu bestellen. Über die jeweiligen Änderungen wird der Teilnehmer rechtzeitig informiert.

7.4 Anreise, Übernachtung und Verpflegung sind im Veranstaltungsangebot nicht enthalten, es sei denn, Leistungen dieser Art sind in der Veranstaltungsbeschreibung ausdrücklich aufgeführt. Nimmt ein Vertragspartner ordnungsgemäß angebotene Leistungen ganz oder teilweise nicht in Anspruch, so entsteht kein Anspruch auf Rückerstattung der Teilnahmegebühr.

  1. Absage der Veranstaltung 

8.1. Aus dringlichen Gründen kann der Veranstalter mit einer angemessenen Frist die Veranstaltung absagen. Dies gilt auch für Rahmen- und Abendprogramme. 

8.2. Im Fall der Absage der Veranstaltung erstattet der Veranstalter die geleistete Zahlung innerhalb von 14 Tagen in voller Höhe zurück. Daneben angefallene Kosten des Teilnehmers werden nicht erstattet.

  1. Urheber- und andere Rechte 

9.1. Die Vorträge und ausgegebenen Veranstaltungsunterlagen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur für den persönlichen Gebrauch verwendet werden. Nutzungsrechte werden nur durch ausdrückliche schriftliche Nutzungsrechtseinräumung übertragen. Eine Vervielfältigung, Verbreitung, Verarbeitung oder öffentliche Wiedergabe jeglicher Art ist grundsätzlich nicht gestattet und bedarf der schriftlichen Genehmigung des Veranstalters.

9.2. Ton- und Videoaufzeichnungen und Beschreibungen von der Veranstaltung, den Veranstaltungsergebnissen im Ganzen oder in Teilen sind nicht gestattet. 

  1. Bildmaterial/Fotografien

10.1. Die Teilnehmer der Veranstaltung willigen unwiderruflich und unentgeltlich darin ein, dass der Veranstalter berechtigt ist, Bild- und/oder Tonaufnahmen seiner Person, die über die Wiedergabe einer Veranstaltung des Zeitgeschehens hinausgehen, erstellen, vervielfältigen, senden oder senden zu lassen sowie in audiovisuellen Medien zu nutzen.

  1. Haftung 

11.1. Der Veranstalter haftet

  • bei der Verletzung wesentlicher Vertragspflichten für Vorsatz und jede Fahrlässigkeit. Der Höhe nach ist die Haftung begrenzt auf die Höhe des Teilnehmerpreises, die Haftung für Folge- und Vermögensschäden (z.B. entgangenen Gewinn) ist ausgeschlossen.
  • im Übrigen nur für durch Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit verursachte Schäden. Der Höhe nach ist die Haftung begrenzt auf die Höhe der Auftragssumme, die Haftung für Folge- und Vermögensschäden (z.B. entgangenen Gewinn) ist ausgeschlossen.

11.2. Diese Haftungsbeschränkungen und -ausschlüsse gelten nicht für

  • Ansprüche nach dem Produkthaftungsgesetz;
  • Ansprüche wegen arglistigen Verhaltens eines Vertragspartners;
  • Ansprüche aus der Haftung für garantierte Beschaffungsmerkmale;
  • Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit 

11.3. Im Übrigen haften der Veranstalter und seine Erfüllungsgehilfen auch nicht für Störungen gleich welcher Art, die durch Umstände außerhalb ihres Einflussbereiches hervorgerufen werden. 

11.4. Eine Haftung für Schäden, die bei der An- und Abreise zu den Veranstaltungsorten entstehen, sowie für Verluste und Unfälle ist  – soweit gesetzlich zulässig – ausgeschlossen.

  1. Schlussbestimmungen 

12.1. Es findet ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland unter Ausschluss des UN-Kaufrechts Anwendung. Gerichtsstand ist München. 

12.2. Sollten einzelne Bestimmungen dieses Vertrages unwirksam sein oder die Wirksamkeit durch einen später eintretenden Umstand verlieren, bleibt die Wirksamkeit des Vertrages im Übrigen unberührt. Anstelle der unwirksamen Vertragsbestimmungen tritt eine Regelung, die dem am nächsten kommt, was die Vertragsparteien gewollt hätten, sofern sie den betreffenden Punkt bedacht hätten. Entsprechendes gilt für Lücken dieses Vertrages. 

12.3. Erfüllungsort ist der Sitz des Veranstalters.